Rally Obedience – Spaß für Hund und Halter

Lesedauer 7 Minuten
Du hast schon mal von Rally Obedience gehört und möchtest mit Deinem Hund mehr erleben, als den typischen Spaziergang über die Felder? Ein Spaziergang kann extrem entspannend sein – und das sowohl für den Vierbeiner als auch für den Halter. Willst Du die Beziehung zu Deinem Tier stärken, so darf es allerdings auch ein wenig sportlicher zugehen. Die Disziplin Rally Obedience bietet Dir eine tolle Möglichkeit, um noch mehr Zeit mit Deinem Hund zu verbringen.

Darum geht es bei Rally Obedience

Die Sportart ist für so gut wie jeden Hund geeignet. Solange die Gesundheit und Fitness Deines Tieres es zulassen, kannst Du am besten sofort starten. Natürlich müssen bestimmte Übungen an die Größe und die Fitness des Hundes angepasst werden. Dass kleine Hunde wie ein Chihuahua nur über kleine Hindernisse springen können und übergewichtige Hunde es eher langsam angehen sollten, ist wohl für jeden verantwortungsvollen Hundebesitzer eine Selbstverständlichkeit. Du solltest aber so oder so darauf achten, dass Dein Hund seine schlanke Figur behält durch gesundes Hundefutter. Übergewichtige Hunde werden schnell krank und neigen zu Schmerzen.
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Generell geht es bei der Disziplin Rally Obedience darum, einen Parcours und verschiedene Übungen bzw. Choreografien gemeinsam mit dem Hund zu meistern. Welche Hindernisse hierbei zum Einsatz kommen, ist natürlich dem Halter oder der Übungsgruppe überlassen. Dennoch gibt es feste Vorgaben, wenn Du offiziell an einem Turnier teilnehmen möchtest. Für den Anfang bietet es sich an, dass Du für Dich alleine oder zusammen mit anderen Hundehaltern in einer Hundeschule Deiner Wahl übst. In vielen Hundeschulen und -vereinen wird dieser Sport bereits angeboten.
Falls Du zu den besonders ambitionierten Haltern gehörst, kannst Du auch an offiziellen Turnieren teilnehmen. Allerdings sollten dem Tier zuliebe immer Spaß und Spannung im Vordergrund stehen – und nicht der Sieg. Um die Sicherheit zu gewährleisten, gelten für Turniere auch meist gewissen Regeln. Zum Beispiel solltest Du mit Deinem Hund die Begleithundeprüfung absolvieren.

Langeweile kommt hier nicht auf

Da es sich bei Rally Obedience um eine sehr abwechslungsreiche Sportart für den Hund handelt, wird es so schnell ganz sicher nicht langweilig. Deshalb eignet sich das Training besonders für alle Hunde, die sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet werden müssen. Gerade Hirtenhunde wie der Australian Shepherd oder der Border Collie und Schutzhunde wie der Malinois oder der deutsche Schäferhund sind sehr intelligent, Rally Obedience kommt daher wie gerufen. Wenn Du hier teilnimmst, kannst Du Dir selbst und Deinem Hund das Leben erleichtern.
Rally Obedience
Eigentlich kannst Du mit fast jedem Hund Rally Obedience machen. Er sollte natürlich körperlich dazu in der Lage sein und Spaß daran haben.
Ist der Hund glücklich sowie ausgelastet, läuft das Zusammenleben in der Familie in der Regel viel entspannter ab. Außerdem gibt es den Teilnehmern beim Rally Obedience ein gutes Gefühl, wenn der Hund ein glückliches und artgerechtes Leben führen kann. Dazu trägt dieser sehr besondere Hundesport einen wichtigen Teil bei.

Rally Obedience nur mit Übung, Vertrauen und Geduld umsetzbar

Generell ist es wichtig, dass es einen festen Hundeführer gibt. Willst Du das Vertrauensverhältnis zwischen Dir und Deinem Hund stärken, dann solltet Ihr am besten im Zweierteam antreten. Wenn der Hund ein wenig besser trainiert ist, kann es auch sinnvoll sein, noch einen zweiten Menschen dazu holen. Sogar Kinder können einen Parcours mit dem Vierbeiner durchlaufen, sofern der Hund brav ist und den Parcours lange genug mit Dir geübt hat.

Wenig bis gar keine Fehler und möglichst schnell

Der Parcours wird meistens von außen vorgegeben und sollte so schnell wie möglich durchlaufen werden. Natürlich geht es nicht nur um die reine Schnelligkeit, sondern auch darum, dass die Hindernisse tadellos überwunden werden. Läuft das Tier zum Beispiel um ein Hindernis herum, anstatt darüber zu springen, so gibt das einen klaren Punkteabzug – und dieser soll vermieden werden. Fällt ein Hindernis um, oder der Hund reagiert nur verzögert auf den Halter, ist das ebenfalls nicht gut für die Gesamtwertung. Sollte Dir das bei einem Wettkampf passieren, ist es natürlich nicht weiter schlimm – einen Platz auf dem Siegertreppchen darfst Du dann allerdings nicht mehr erwarten.
Besonders wichtig während des Durchlaufens von einem Parcours ist es, dass Du und Dein Hund stets in Kontakt miteinander bleiben. Dafür ist es notwendig, dass die Kommunikation zwischen Euch reibungslos funktioniert. Das klappt zu Hause in der vertrauten Umgebung vielleicht noch ganz gut. Befindet sich der Hund allerdings auf dem Hundeplatz, wo fremde Menschen, Hunde und viele Gerüche das Tier ablenken, wird es schon etwas schwieriger. Genau aus diesem Grund handelt es sich bei Rally Obedience um eine wunderbare Chance, um die Konzentration des Tieres zu schulen und dafür zu sorgen, dass der Hund jederzeit abrufbar bleibt und auf Dich fixiert ist.

So funktioniert Rally Obedience in der Praxis

Die konkreten Aufgaben im Parcours bestehen aus klassischen Übungen, wie zum Beispiel dem Sitzen, Hinlegen und dem Gehen bei Fuß. Während diese Kommandos noch recht einfach gelingen, wird es bei Richtungsänderungen schon schwieriger. Wenn der Hund mitsamt dem Besitzer zum Beispiel eine volle Drehung um die eigene Achse oder einen sauberen Halbkreis ausführen soll, dann ist ein wenig Koordinationsvermögen erforderlich. Das gilt im Übrigen nicht nur für das Tier, sondern auch für den Halter. In diesem Sinne bietet Rally Obedience auch eine tolle Möglichkeit, um selbst einmal von der Couch hochzukommen und ein wenig an der Sportlichkeit zu feilen.
Neben den Gehorsamkeitsübungen und den Drehungen gibt es natürlich noch eine ganze Reihe weiterer Aufgaben, die erledigt werden müssen. Auf dem Parcours findest Du Schilder, welche Anweisungen in Bezug auf die Richtung und die Aufgabe machen. Es ist nicht nur wichtig, diese Aufgaben zu meistern, sondern auch den richtigen Weg zu kennen. Deshalb müssen sich Teilnehmern vorab intensiv mit dem Aufbau der Hindernisse befassen und den genauen Weg am besten auswendig lernen. Einige Schilder fordern die Teilnehmer zum Beispiel dazu auf, in einem sauberen Slalom zu laufen, aus dem Rennen heraus anzuhalten oder Pylonen zu umrunden. Nicht alle dieser Aufgaben werden sowohl vom Halter als auch vom Hund erledigt. Manchmal musst Du als Halter lediglich Deinem Hund die Anweisungen geben, damit das Tier weiß, was es konkret zu tun hat.

Geduld ist gefragt

Wichtig ist, dass Du dazu in der Lage bist, Deinem Hund klare Zeichen zu geben. Manchmal musst Du in einem Parcours den Hund vorausschicken, in anderen Fällen soll das Tier warten und Dir erst zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Das alles sind Übungen, die man nicht von heute auf morgen schafft. Hier müssen Halter und Hund lange darauf hinarbeiten, dass beim Wettkampf alles auf Anhieb klappt. Die Mühe und Zeit, die dafür investiert wird, schweißt unweigerlich zusammen.
Eine ganz besondere Übung beim Rally Obedience besteht darin, dass der Hund leckeres Futter in greifbarer Nähe weiß. Das Tier darf allerdings solange nicht an das Futter gehen, bis Du ihm das Zeichen gibst. Hier handelt es sich nur um eine von vielen Übungen, die einen einwandfreien Gehorsam und eine Unterordnung des Hundes erforderlich machen. Wer allerdings glaubt, dass das Tier so nur unnötig diszipliniert wird, der täuscht sich. Hunde fühlen sich in aller Regel wohler, wenn Sie klare Regeln erhalten und sich jederzeit auf ihren Besitzer verlassen können.

Formale Vorgaben des VDH zum Thema Rally Obedience

Da es bei dieser Disziplin ganz offizielle Wettkämpfe gibt, dürfen feste Regeln natürlich nicht fehlen. Der VDH – der Verband für das deutsche Hundewesen – legt zum Beispiel verschiedene Klassen fest, in welche potenzielle Teilnehmer eingeteilt werden. Zu der Klasse B zählen alle Hunde und Halter, die gerade erst mit dem Training begonnen haben und noch nicht viel Erfahrung mitbringen. Meistens sind hier Hunde mit einem Alter bis zu 15 Monaten gemeint. Du siehst also: Wer bei dieser Disziplin ganz hoch hinaus will, der sollte am besten schon früh beginnen.

Klasse 1

Zur Klasse 1 gehören fortgeschrittene Anfänger. Sobald Du mit Deinem Hund lange genug geübt hast, dass dieser zuverlässig auf alle Kommandos reagiert, kannst Du hier teilnehmen. Meistens handelt es sich um Hunde, die älter als 15 Monate sind und bereits von Anfang an trainiert wurden. Hier sind noch Fehler beim Parcours erlaubt, die Schiedsrichter sehen allerdings etwas genauer hin, als bei Tieren in der Klasse B.

Klasse 2,3 und S

Weiter geht es mit den Klassen 2, 3 und S. Während in Klasse 2 sowie 3 die Hunde trainieren, welche schon viel Erfahrung mitbringen, gehören in die Klasse S die alten Hunde. Falls Du selbst einen Hund hast, der schon die ersten grauen Haare und sehr viel Lebenserfahrung hat, dann ist es trotzdem nicht zu spät, um noch mit Rally Obedience anzufangen. In der Klasse S wird auf alternde Vierbeiner Rücksicht genommen; es geht ein wenig ruhiger zu. Es wäre schließlich unfair, wenn Junghunde gegen ältere Hunde im direkten Wettkampf antreten würden.
Rally Obedience
Durch das Training wird die Bindung zwischen Deinem Hund und Dir besser. Vieles kannst Du auch im Alltag trainieren oder im Alltag gebrauchen.

Wer darf teilnehmen?

Natürlich dürfen nicht nur kerngesunde Hunde teilnehmen, sondern auch Vierbeiner mit einem Handicap sind bei dieser Sportart ausdrücklich ganz herzlich willkommen. Nimmt ein Vierbeiner mit einem Handicap zum Beispiel bei einem Parcours teil, der zu Klasse B oder 1 gehört, so wird es keine Sprünge geben. Das ist zum Beispiel für Hunde mit gelähmten Hinterbeinen wichtig, die hinten von einer Art Rollstuhl gestützt werden. Obwohl sich die verschiedenen Klassen flexibel an den Zustand, das Alter und die Fitness des Tieres anpassen, sollten natürlich nur gesunde Hunde teilnehmen.

Das bringt Rally Obedience für Tiere und Menschen

Nicht erst bei der Teilnahme an einem Parcours, sondern bereits bei der Vorbereitung wirst Du feststellen: Rally Obedience schweißt ganz klar zusammen. Das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter wird gestärkt, weil beide etwas gemeinsam erreichen wollen. Wer den Hund im Alltag noch nicht so recht erzogen hat, der sollte spätestens jetzt damit anfangen – ansonsten wird es nicht möglich sein, an der Disziplin Rally Obedience teilzunehmen. In diesem Sinne hat das Training einen positiven Einfluss auf die Konsequenz des Halters. Mit einem festen Ziel vor Augen lässt es sich auch im Alltag mit Hund viel standhafter bleiben. Das bekommt dem Tier sehr gut, weil es die eigenen Grenzen kennt und sich darauf verlassen darf.

Rally Obedience ist nichts für Dich?

Vielleicht denkst Du jetzt, dass der Sport einfach nichts für Dich und Deinen Hund ist? Das kommt durchaus vor. Bei Hunden liegen die Talente ebenso unterschiedlich bei uns Menschen. Und hierauf sollte man einen gewissen Augenmerk legen. Euch beiden sollte die gewählte Beschäftigung Freude bereiten. Und es gibt zum Glück noch viele andere Möglichkeiten, sich und seinen Hund auszulasten. Für Schnüffelnasen ist das Mantrailing besonders zu erwähnen, für Hunde, die gerne rennen und ziehen ist das Dogscooting zu erwähnen. Aber auch Agility, THS und Dogdancing bieten tolle Anreize und bringen Freude.

Vielleicht hast Du ja eine kompetente Hundeschule oder einen Hundeverein in der Nähe, wo Du einfach mal in die verschiedenen Sportarten herein schnüffeln kannst? So findest Du bestimmt die beste Lösung für Euch als Team.

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